Wiederaufstieg klares Ziel
24.07.2024 – Trotz erneut starker Leistung muss der GC Essen-Heidhausen nach nur einem Jahr die 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga wieder verlassen.
Der Aufsteiger hatte mit seinem fulminanten Sieg auf heimischem Platz den Rekordmeister Hamburger GC unter Zugzwang gesetzt. Zwischen Hamburg und Essen wurde in Berlin das Team ermittelt, das in der kommenden Saison nur zweitklassig spielen darf.
Die Falkensteiner traten mit einer deutlich stärkeren Aufstellung am Wannsee an als zuletzt und alleine schon der Auftritt von Nationalspieler Tiger Christensen ist für Hamburg Gold wert. Elf unter Par im Einzel und zehn unter Par gemeinsam mit Profi Sebastian Sliwka waren die Grundlage dafür, dass Hamburg mit großem Vorsprung in die Einzel des Sonntags gehen konnte. Dabei hatte die Heidhauser Vierer wieder ganz stark performt und die Klasse des Aufsteigers in dieser Disziplin deutlich unterstrichen.
Wie stark Essen sich insgesamt auch in Berlin präsentierte, konnte man am Gesicht des Hamburger Trainers ablesen, der auf dem Platz durchaus den Druck verspürte, den die Essener durch eine solide Leistung aufbauten. Der erhöhte Puls von Matthias Boje war die vielleicht ehrlichste Anerkennung für den Auftritt, den Essen in Berlin hatte.
Auch Alexander Schmitt, Trainer des GC Hubbelrath raunte hinter Grün neun, dass er die Leistung der Essener sehr gut einschätzt und viel Respekt vor der Mannschaft aus der Ruhrmetropole hat.
Der Vorsprung des Hamburger GC schmolz in der Berliner Sommersonne tatsächlich am Sonntag in den letzten Einzeln etwas zusammen, aber am Ende blieb es doch dabei, dass der Rekordmeister den Klassenerhalt feiern durfte, während der ambitionierte Aufsteiger im kommenden Jahr einen neuen Anlauf in der 2. Bundesliga nehmen muss.
In der Abschlusstabelle steht Essen zwar punktgleich mit den Hanseaten, aber mit der um 49 Zähler besseren Schlagbilanz sichert sich der Rekordmeister den vierten Platz.
Trotz der breiten Anerkennung, die die Essener durch die etablierten Teams der 1. Bundesliga bekamen, waren Kapitän Thomas Werner und seine Männer nach dem knapp verpassten Klassenerhalt zunächst sehr enttäuscht, zumal das Team alles gegeben hatte, um sich optimal auf den Spieltag im Berliner Südwesten vorzubereiten. Es hatte aber einfach nicht sollen sein. Spieler vom Kaliber eine Tiger Christensen, die einen echte Unterschied machen, konnte Essen nicht aus dem Hut zaubern und so fehlte den Heidhausern an der Spitze das ganz tiefe Ergebnis, während die Scores in der Breite an diesem Wochenende gut gepasst hatten.
Mannschaftssprecher Hendrik Stoffel fasste mit einem selbstkritischen Blick die erste Analyse der Saison zusammen: „Unser Ausflug in die 1.Bundesliga war ein bisschen kürzer, als wir uns das vorgestellt hatten. Am Ende muss man zu dem Spieltag einfach sagen, dass drei gute Vierer alleine nicht reichen, um in dieser Spielklasse Punkte zu sammeln. Wenn man sich das durchschnittliche gewertete Ergebnis der anderen Mannschaften anguckt, dann lag das bei 2,53 Schlägen unter Paar. Wir haben genau eine Einzelrunde gehabt, die besser war als dieser Durchschnitt. Dafür hatten wir aber von den schlechtesten sechs Ergebnissen vier bei uns in der Wertung. Das war also nicht gut genug. Wir haben in Summe über die Saison gesehen trotz wirklich überragendem Heimspielsieg 49 Schläge mehr gebraucht als der Viertplatzierte.
Muss man neidlos anerkennen, dass Tiger Christensen mit seinen wahnsinnig guten Runden von elf unter Par im Einzel und zehn unter Par im Vierer für Hamburg den Klassenerhalt definitiv eine ganze Ecke leichter gemacht hat. Hätte Hamburg in voller Besetzung über die Saison hinweg gespielt, hätte es mit Sicherheit ein klein wenig anders ausgesehen. Da wäre es wahrscheinlich nicht so knapp geworden.“
Die Essener werden nach diesem Abstieg aber nicht die Köpfe in den Sand stecken, sondern die Lehren ziehen und dann sehr bald wieder einen neuen Angriff auf die 1.Bundesliga machen. „Wir werden uns natürlich zusammensetzen und schauen, wie wir in die nächste Saison gehen, was wir aus dieser Saison lernen können. Wir haben insbesondere strukturell noch einiges an Potenzial, um es dem Team einfacher zu machen, Bestleistungen am Spieltag zu bringen. Die Teams in der 1.Bundesliga sind doch ganz anders aufgestellt. Daran werden wir uns definitiv orientieren und dann nächstes Jahr Gas geben, um den direkten Wiederaufstieg zu schaffen. Denn auch wenn wir mit der aktuellen Leistung in dieser Saison noch nicht in die erste Liga gehören, ist es unser Ziel, uns dort zu etablieren. Das werden wir über den Winter und in den nächsten Monaten in Angriff nehmen, damit wir zurückkommen. Vielen Dank an alle Zuschauer, die den weiten Weg nach Berlin auf sich genommen haben, um das Team zu unterstützen. Danke auch an die Sponsoren, ohne die so eine Saison gar nicht machbar wäre.“
stebl